Wahlkreis

Im Austausch mit den VHS-Leitungen des Kreises Heidenheim

„Die Volkshochschulen sind die größten öffentlich geförderten Weiterbildungseinrichtungen im Land. Und als solche müssen wir sie für die anstehende große gesellschaftliche Transformation nutzen“, erkennt der Heidenheimer SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzender von Landtagsfraktion und Landespartei Andreas Stoch die Leistungen auch der hiesigen Volkshochschulen an. Diese versprechen sich Unterstützung von ihrem Abgeordneten bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen im Stuttgarter Landtag und haben ihn deswegen zu einem Austausch ins Bildungszentrum Wiesbühl eingeladen.

Initiatorin Sylvia Haas, Leiterin der VHS Nattheim-Dischingen, schildert die Situation und informiert über den aktuellen Sachstand aus dem VHS-Landesverband. Dort drängt man darauf, dass die im Koalitionsvertrag und in der Vereinbarung „GEMEINSAM.FÜR.WEITERBILDUNG“ zugesagte Erhöhung der Landesförderung um 28 Prozent bis 2026 nun schrittweise umgesetzt wird. „Wir haben seit Langem unsere Gebühren nicht erhöht, aber jetzt stehen wir nach Corona und mit der Energiekrise vor einem echten finanziellen Problem“, erklärt Susanne Roschy von der VHS Giengen. Dazu komme das Damoklesschwert einer Umsatzsteuer auf manche Kurse, ergänzt Haas. „Wir wollen niederschwellig sein und so allen Menschen Teilhabe ermöglichen“, betont Kornelia Stöhr von der VHS Niederstotzingen. Aber inzwischen habe man wirklich Probleme, Angebot und Dozentenstamm zu erhalten. Man kooperiere bereits untereinander, brauche aber dringend mehr Unterstützung vom Land, sind sich die VHS-Leiterinnen einig. „Auch wenn wir gute Weiterbildungsangebote haben, möchten wir uns aber nicht nur auf die Optimierung für den Arbeitsmarkt beschränken“, so Roschy. „Gerade nach Corona sind auch soziale Aspekte wichtig. Wir bieten vielen Menschen einen Treffpunkt und Kontinuität.“ Katja Wetzl von der VHS Herbrechtingen verweist auf das große Potential im Gesundheitsbereich. Dabei wolle man keinesfalls als Konkurrenz zu den Sportvereinen gesehen werden, sondern wünsche sich hier vielmehr eine für beide Seiten fruchtbare Zusammenarbeit.
Für Stoch, der sich als Kultusminister unter grün-Rot für eine Drittelfinanzierung der VHS stark gemacht und im Koalitionsvertrag der sozialdemokratisch geführten Bundesregierung die nationale Weiterbildungsstrategie mitverhandelt hatte, stehen der Teilhabegedanke und die Angebote für lebenslanges Lernen im Vordergrund. Hier möchte er auch digitale Teilhabe sowie Senioren- und Integrationsarbeit einbezogen wissen. „Dafür müssen wir die Strukturen, die wir mit den VHS vor Ort haben und die gute Arbeit leisten, unbedingt erhalten.“ Die geplante Erhöhung der Förderung mache gerade zwei Millionen Euro aus und kompensiere kaum die Inflation. Er will sich mit seiner Fraktion bei den Haushaltsverhandlungen für eine höhere Förderung stark machen.

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