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Fachkräfte: Folgen wir dem Stern

Fachkräfte fallen nicht vom Himmel, sie werden gemacht. Zum Beispiel bei Mercedes-Benz. Der Konzern mit dem Stern qualifiziert allein in diesem Jahr über 600 Beschäftigte zu KI-Fachkräften weiter, um die digitale Transformation zu meistern. Dafür will Mercedes-Benz in den kommenden Jahren mehr als zwei Milliarden Euro ausgeben.

Mercedes macht es vor, aber wir haben noch gut 49.000 andere Industriebetriebe in Baden-Württemberg, und nicht jede kleine Firma wird das aus eigener Kraft nachmachen können. Genau deswegen macht sich die SPD dafür stark, dass ein reiches und starkes Land wie Baden-Württemberg es nicht dem Zufall überlässt, in der Transformation reich und stark zu bleiben. Gerade mittelständische und kleinere Firmen brauchen Strukturen und Unterstützung, um Fachkräfte für die Transformation weiterzubilden, um Arbeitsplätze zu sichern und an der Spitze zu bleiben.

Mercedes-Benz hat weltweit rund 170.000 Beschäftigte. Allein in den Industriebetrieben Baden-Württembergs arbeiten aber gut 1,5 Millionen Mitarbeiter. Man erkennt, welche astronomischen Summen nötig sind, um dem guten Vorbild von Mercedes bei der Qualifizierung flächendeckend zu folgen.

Noch ein anderes Beispiel: Das Saarland hat einen eigenen Transformationsfonds in Höhe von gut drei Milliarden Euro aufgelegt. Man kann sich leicht ausrechnen, wie ein ähnlich wirkungsvoller Fonds im mehr als zehnmal größeren Baden-Württemberg aussehen müsste.

Ich sage das, weil wir immer deutlicher erkennen, dass Baden-Württemberg mit seinen aktuell bestens gefüllten Kassen viel, viel mehr in die Zukunft unserer Wirtschaft investieren müsste. Die mickrigen Modellvorhaben der aktuellen Landesregierung fühlen sich an, als komme die Transformation erst in einem halben Jahrhundert, dabei ist sie schon da. Und um bei Mercedes zu bleiben: Für eine geglückte Transformation, die alle Leute mitnimmt, brauchen wir auch vom Staat Sterne. Und nicht nur Wunderkerzen.

 

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